„The Midas Touch war die Bezeichnung einer Auktion, die 2018 im Auktionshaus Sotheby’s in London stattfand und ausschließlich goldene Objekte wie Kunstwerke, Möbel, einen Ferrari und vieles mehr anbot. Wie bei der Kunst hängen auch die äußerlichen Eigenschaften von Gold und Geld von der Wahrnehmung des Betrachters ab. Der soziale und ökonomische Wert des Geldes basiert auf dem Vertrauen, das wir ihm entgegenbringen. Ohne dieses bestünde Geld nur aus Papierblättern und aus digitalen Impulsen, die durch die Luft gesendet werden.

Welchen Wert haben alltägliche Handlungen in Bezug auf Geld, Kunst, zwischenmenschliche Beziehungen und die Verbindungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart? Lohnt es sich immer noch, darüber nachzudenken?

Der Künstler verhandelt diese Fragen in seiner Installation. Eine goldplattierte Steelyard-Waage dient als Maßstab, um seine Meinungen zu messen. Es wiegt Wasser gegen ein Brikett aus einer Million zerkleinerter Euroscheine auf, die als soziale oder funktionale Objekte verstanden werden können. Das Brikett wurde ursprünglich von der Deutschen Bundesbank in Frankfurt hergestellt. Im Ausstellungskontext spielt es auf Deutschlands Status als derzeit führende Volkswirtschaft in Europa an, eine Stellung die im Gegensatz zu den Zeiten der Hyperinflation und der wirtschaftlichen Turbulenzen in der Gründungsphase des Bauhauses steht. Durch die Wahl des Euro als Währung hinterfragt der Künstler seinen eigenen Status als EU-Bürger und wägt seine Herkunft sowohl in wirtschaftlicher als auch in kultureller Hinsicht gegen sein europäisches Erbe ab. 

_{Am 16. April lädt der Künstler die Besucher dazu ein, im Rahmen einer öffentlichen Diskussion im Bauhaus Museum Weimar über diese Themen zu reflektieren.}