STRUGGLE/CYCLE
Denise Lee

partizipative Performance, 2019

So wie die Bauhaus-Bewegung die massengefertigte Industrialisierung von Objekten und Architektur durch Neubetrachtung unterbrechen wollte, versucht ‘Struggle / Cycle’ alltägliche Handlungen und ihre Rollen im Leben der Menschen zu unterbrechen und zu überdenken. Zyklische Aktionen fallen tendenziell in die Kategorie der häuslichen Pflichten; Etwas, dass hinter sich gebracht werden muss, bevor mit den wichtigeren Aspekten des Lebens fortgefahren werden kann. Sie erscheinen oft undankbar - besonders aus der Sicht eines kapitalistischen Belohnungssystems.Die Künstlerin schlägt vor, solche Routinen neu zu denken, um sie als einen Ort der inneren Zentrierung wahrzunehmen zu können. Dazu führt sie eine Reihe ritueller Waschvorgänge am öffentlichen Froschbrunnen in Weimar durch. Die Zuschauer sind eingeladen, an den rituellen Prozessen teilzunehmen und Gespräche über die Rolle von Routine und Ritual in ihrem Leben zu führen. Mit dieser Aktion hofft die Künstlerin, den Ort, an dem sich die Menschen einst versammelten, um Wasser für den täglichen Gebrauch zu sammeln und der heute nur noch ein dekorativer Rest einer illustren Vergangenheit ist, eröffnen zu können.