ONE SOUND OF THE HISTORIES
Isaac Chong Wai

Performance, Ein-Kanal-Video, Farbe, Ton, 15:43 Min., mit Untertiteln, 2015

Der Weimarplatz, ehemals Gauforum, wurde 1936 als Prestigeprojekt der örtlichen Nationalsozialisten in Weimar erbaut. Im Laufe der Jahre wurde der Ort immer wieder nach den Paradigmen verschiedener politischer Regime umbenannt, bis er 2005 in das Einkaufszentrums ‚Atrium‘ umgewandelt und öffentliche Versammlungen verboten wurden. Für die Performance erhielt der Künstler die Erlaubnis, den Platz zu nutzen und bat die Teilnehmer, sich in Formation zu stellen und Geschichten über ihr eigenes Leben zu erzählen. Erinnerungen aus verschiedenen Epochen ihres Lebens wiedergebend, bildete die Gruppe eine lebendige Skulptur. Ihre Stimmen vermischen sich und verweben sich in der Gegenwart mit der Geschichte des Ortes. Indem der Künstler den öffentlichen Raum zurückerobert und mit persönlichen Narrativen füllt, kommentiert er wie die Wahrnehmung von individueller Geschichte durch größere soziale Diskurse in den Schatten gestellt werden kann. Gleichzeitig waren diese Stimmen immer da, sie müssen nur gehört werden.