In einer Reihe von Instagram-Mikro-Performances feiert der Künstler, der den Namen @matfundo benutzt, queeren Widerstand und LGBT-Gemeinschaften. Er nutzt die mediale und visuelle Sprache der sozialen Medien, insbesondere das Selfie, und teilt sein Leben online mit seinen Followern. Dies wird im Schiller Museum mit einer Installation persönlicher Objekte vervollständigt. Der Künstler stammt ursprünglich aus Brasilien, die Demokratie mit der höchsten Sterblichkeitsrate von LGBT-Menschen weltweit. Für ihn ist das Teilen, Performen und Werben nicht nur eine Art der Selbstreflexion sondern eher eine politische Bejahung in einer feindlichen Umgebung. Inspiriert durch das Konzept von „dar close“ oder „Akt der Aufmerksamkeit der Masse in einem großen Finale“, das in pajubá, einem Dialekt der brasilianischen LGBT-Gemeinschaft gesprochen wird, dienen die Mikroaktionen auch als Weg zur Dekonstruktion des dualen Geschlechtersystems. Angesichts der Anfeindungen kann der einfache Akt des Lebens utopisch sein.