Diese kinetische Skulptur besteht aus zwei Holzspindeln, die ein einzelnes Stück Stoff drehen und wie ein aufrecht stehendes Förderband stetig scrollen. Der Stoff enthält eine digital produzierte Zusammenstellung von Einwanderungsdokumenten, die den Großeltern väterlicherseits des Künstlers gehörten. Die Dokumente erzählen von der Auswanderung Hermann Uslings und Gisela Milkowskis aus dem Nachkriegsdeutschland der 1950er Jahre nach Kanada. Die Fotomontage beinhaltet auch eine Dokumentation der eigenen Migration des Künstlers aus Kanada nach Deutschland, 63 Jahre später um hier zu studieren.

Die Arbeit konfrontiert den Betrachter mit den komplexen Kontexten von Migration und dem sich verändernden Charakter dieser menschlichen Fortbewegung im Laufe der Geschichte. Was ist eine Grenze? Was ist eine Abstammungslinie? Für den Künstler sind diese beiden Fragen von zentraler Bedeutung für seine Arbeit. Während sich Länder und ihre Haltung gegenüber Migration verändern, hinterfragt dieses Kunstwerk Konzepte von Staatsbürgerschaft und Zugehörigkeit zu geografischen Räumen im Laufe der Geschichte. Eine einfache, sich wiederholende Bewegung nutzend, erkennt das Werk an, dass wirtschaftliche, soziale und technologische Kräfte sich in einem ständigen Fluss befinden, und damit bestimmen wie und für wen sich Privilegien manifestieren - und dass diese Systeme zyklisch agieren.